BVB im Champions-League-Finale:"Mats, einmal musst Du es noch machen"
von Felix Meininghaus
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Der BVB besteht im Halbfinale von Paris die Charakterprobe, hat dabei auch ein gutes Stück Glück. Dank des Treffers von Mats Hummels zieht er ins Endspiel der Königsklasse ein.
Nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel gewann der BVB gegen Paris Saint-Germain auch das Rückspiel mit 1:0.
Quelle: dpa
Wer im Dortmunder Kader auf der Suche nach seriösen Auskünften ist, wie man große Spiele angeht, ist bei Mats Hummels genau an der richtigen Adresse.
Schließlich hat der 35-Jährige in seiner langen und aufregenden Karriere schon alles erlebt: "Du musst die Chance ergreifen, du musst es aber auch genießen", sagte der Weltmeister von 2014 vor dem Rückspiel im Champions-League-Halbfinale bei Paris Saint-Germain.
Hummels setzt den Hieb, der Paris fallen lässt
Der Routinier ging beim zweiten Kräftemessen mit dem mit vielen hundert Millionen hochgepäppelten Hauptstadtklub aus Frankreich couragiert voran. Er bewies dabei gleich in mehrfacher Hinsicht seine Qualitäten als Anführer einer Mannschaft, die sich der spielerischen Überlegenheit des Widersachers mit kaum zu steigernder Leidenschaft erwehrte.
Hummels hielt seine Abwehr, assistiert von seinem an diesem Abend kongenialen Nebenmann Nico Schlotterbeck, auch in den massiven Drangphasen des Favoriten zusammen und setzte in der 50. Spielminute den Hieb, der Paris fallen ließ: Nach einem Eckball von Julian Brandt erzielte er per Kopf den Treffer des Abends.
Deutsche Fans können das Champions-League-Finale zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid im frei empfangbaren Fernsehen verfolgen: Das ZDF überträgt das Endspiel im Londoner Wembley-Stadion am 1. Juni live.
Die Vorberichterstattung beginnt um 19:20 Uhr, Anpfiff des Spiels ist um 21 Uhr. Dortmund stand zuletzt 2013 im Finale. Damals unterlag der BVB an gleicher Stelle dem FC Bayern München mit 1:2.
Die Vorberichterstattung beginnt um 19:20 Uhr, Anpfiff des Spiels ist um 21 Uhr. Dortmund stand zuletzt 2013 im Finale. Damals unterlag der BVB an gleicher Stelle dem FC Bayern München mit 1:2.
Dortmund verteidigt mit phänomenaler Leidenschaft
1:0 im Hinspiel, 1:0 im Rückspiel - ergo zweimal zu null gegen die offensiv so hochkarätig besetzte Ausnahmetruppe um Superstar Kylian Mbappé, das ist ein fulminantes Ausrufezeichen, das von einer Mannschaft wie der Borussia, die defensiv so oft Lücken anbietet, nicht zu erwarten war.
Die Dortmunder hatten nach ihrem Einzug ins CL-Finale allen Grund zum Feiern.
Quelle: AFP
"Wir haben gearbeitet wie die Wahnsinnigen", sagte Matchwinner Hummels nach 90 schweißtreibenden Minuten, "einer war für den anderen da." Tatsächlich war die Einsatzbereitschaft von leidenschaftlich verteidigenden Dortmundern phänomenal.
Sechs Mal Aluminium - Paris hadert mit dem Fußballgott
Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass der BVB eine gute Portion Fortune benötigte, um sich schadlos zu halten. Paris verzeichnete im Hin- und Rückspiel insgesamt sechs Aluminiumtreffer. Die Mannschaft von Trainer Luis Enrique läuft dem Gewinn des Henkelpotts weiter hinterher und wird mit dem Fußballgott hadern.
Den Dortmundern wird das herzlich egal sein, sie feierten mit ihren Fans nach dem Schlusspfiff sich selbst und die glückliche Fügung. Trainer Edin Terzic erfüllte die Nacht mit "ganz viel Stolz", der 41-Jährige erinnerte an die Entwicklung mit der kniffligen Gruppenphase und den K.o.-Spielen, in denen seine Mannschaft sämtlichen Widrigkeiten getrotzt hatte.
Terzic auf einem Level mit Hitzfeld und Klopp
Wir sind mit jedem Spiel gewachsen und wussten irgendwann, wir können das schaffen.
Edin Terzic, Trainer von Borussia Dortmund
Mit dem Einzug ins Finale von Wembley wird Terzic nun in einem Atemzug genannt mit den Dortmunder Säulenheiligen Ottmar Hitzfeld und Jürgen Klopp, die sich mit der Borussia ebenfalls ins Endspiel der Königsklasse vorarbeiteten.
1997 gelang in München gegen Juventus der große Wurf, 2013 ging das Endspiel gegen die Bayern - ebenfalls in London - verloren. Nun gibt es also den dritten Anlauf, die größte Trophäe, die im europäischen Fußball zu vergeben ist, ins Revier zu holen.
1996/97: Borussia Dortmund - Juventus Turin 3:1 (Olympiastadion in München)
1998/99: Manchester United - FC Bayern München 2:1 (Camp Nou in Barcelona)
2000/01: FC Bayern München - FC Valencia 1:1 n. V., 5:4 i. E. (Giuseppe-Meazza-Stadion in Mailand)
2001/02: Real Madrid - Bayer 04 Leverkusen 2:1 (Hampden Park in Glasgow)
2009/10: Inter Mailand - FC Bayern München 2:0 (Estadio Santiago Bernabéu in Madrid)
2011/12: FC Chelsea - FC Bayern München 1:1 n. V., 4:3 i.E. (Fußball-Arena in München)
2012/13: FC Bayern München - Borussia Dortmund 2:1 (Wembley-Stadion in London)
2019/20: FC Bayern München - Paris Saint-Germain 1:0 (Estádio da Luz in Lissabon)
2023/24: Borussia Dortmund - Real Madrid (am 1. Juni im Wembley-Stadion in London)
1998/99: Manchester United - FC Bayern München 2:1 (Camp Nou in Barcelona)
2000/01: FC Bayern München - FC Valencia 1:1 n. V., 5:4 i. E. (Giuseppe-Meazza-Stadion in Mailand)
2001/02: Real Madrid - Bayer 04 Leverkusen 2:1 (Hampden Park in Glasgow)
2009/10: Inter Mailand - FC Bayern München 2:0 (Estadio Santiago Bernabéu in Madrid)
2011/12: FC Chelsea - FC Bayern München 1:1 n. V., 4:3 i.E. (Fußball-Arena in München)
2012/13: FC Bayern München - Borussia Dortmund 2:1 (Wembley-Stadion in London)
2019/20: FC Bayern München - Paris Saint-Germain 1:0 (Estádio da Luz in Lissabon)
2023/24: Borussia Dortmund - Real Madrid (am 1. Juni im Wembley-Stadion in London)
Watzke: "Für meine Verhältnisse komplett euphorisch"
Ein Umstand, der Hans-Joachim Watzke, der normalerweise nicht zur Euphorie neigt, ungewohnt fröhlich dreinblicken ließ: "Für meine Verhältnisse bin ich komplett euphorisch", verkündete der BVB-Boss.
Und Hummels, der erneut zum "Man of the Match" gekürt wurde, bekam von seinem Trainer noch einen letzten Auftrag: "Mats, einmal musst Du es noch machen." Tatsächlich fehlen in der reichhaltigen Titelsammlung des Manndeckers noch die Champions League und die Europameisterschaft. Im Herbst einer großen Karriere ist beides noch machbar. Hummels hätte nichts dagegen, "es ist ein guter Zeitpunkt, um noch ein bisschen aufzustocken."
Die wichtigsten Spiele gibt es immer mittwochs ab 23 Uhr bei sportstudio.de und bei ZDFheute im Video.
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